2000 – Da hat sich sogar der Herr Pfarrer geirrt


2000 – Da hat sich sogar der Herr Pfarrer geirrt

Ein Schwank in drei Akten von Franz Rieder aus dem Theaterverlag Rieder

Der Feichtinger, ein allseits beliebter, geachteter und angesehener Bauer, soll Ehrenbürger werden. Er ist gerade bei der Beerdigung eines hochgeschätzten Wohltäters, dem er als Ehrenkommandant der Feuerwehr, die Grabrede halten soll. Diese Zeit benützt der Bürgermeister, um sich bei Zenta, der Frau Feichtingers, stichhaltige Ereignisse aus dem Leben ihres Mannes zu holen, die er in seine Festrede einbauen will. Da kommt plötzlich Resi, die Magd, hereingestürmt: „Die Schwarzscheck kälbert und braucht dringend Hilfe!“ Zenta und der Bürgermeister eilen natürlich gleich in den Stall, um zu helfen. Vinzenz, der Knecht, kommt gerade von der Taufe zurück und sieht alles doppelt und dreifach, da er zuviel „Weihwasser“ erwischt hat, was natürlich der Resi nicht recht ist, aber der Seppl kann seine „schlauen“ Sprüche loslassen. Nun hat die Schwarzscheck sogar Zwillinge gekälbert, aber der Bürgermeister und die Zenta sind bei der Geburt verunglückt – sie sind ausgerutscht und in die Jauche gefallen. Die Hose des Bürgermeisters und das Kleid Zentas sind verschmutzt. Zenta leiht dem Bürgermeister die Hose ihres Mannes und wechselt selbst das Kleid. Während dieser Umkleideszene -der Bürgermeister steht in der Unterhose da und die Zenta auch erst halb angezogen, kommt der Herr Pfarrer herein. Er erstarrt vor Schreck und vermutet das Schlimmste! Der Skandal ist perfekt, als auch der Bauer von der Beerdigung heimkommt und diese „Schandtat“ sieht. Nun ist was los … Die „Sünderin“ muss die schlimmsten Vorwürfe bis zur Scheidungsandrohung über sich ergehen lassen und der Bürgermeister hat nun seine Autorität verspielt. Doch plötzlich ändert sich alles, als Resi der Bäuerin eine Postkarte zuspielt, auf der die Ankunft eines Säuglings für den Bauern angekündigt wird. Nun hat die Verwirrung ihren Höhepunkt erreicht! Der künftige Ehrenbürger, zu dem die Gemeinde aufschaut, steht ganz schön im Schatten da. Die Ehrenbürgerwürde wird ihm natürlich sofort aberkannt und der Herr Pfarrer ist ganz schön empört. Von der Bäuerin wird er zwar verachtet, aber den Säugling will sie trotzdem aufnehmen, da ja das arme Kind nichts dafür kann. Sie kauft Milchflasche, Kinderwäsche, Windeln usw. Als aber nun der „Säugling“ ankommt, erstarren alle vor Überraschung! Wenn jemand „Säugling“ heißt, muss er noch lange kein Säugling sein und auch ein Landwirtschaftspraktikant muss keine Hosen tragen. So steht der Ehrenbürgerfeier keine „Hose“ mehr im Weg!

Darsteller

Thomas Feichtinger, Großbauer Ernst Heller
Zenta, seine Frau Mathilde Jagenlauf
Ursl, beider Tochter Karin Eggl
Resi, Magd beim Feichtinger Elfriede Reichl
Vinzenz, Knecht Werner Heller
Seppl, Erntehelfer beim Feichtinger Michael Gansmeier
Alfons Berger, Ursl’s Freund Hans-Jürgen Heisterkamp
Alfons Berger, Bürgermeister Richard Gansmeier
Pfarrer Sebastian, Dorfpfarrer Helmut Raith
Rosa, Pfarrköchin Margot Schiller
Auguste, Landwirtschaftspraktikantin Julia Heller